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Lucas Mahias: "Die Yamaha kann Rennen oder Titel gewinnen"

Tuesday, 31 January 2017 18:10 GMT

Der Franzose Lucas Mahias ist nach den ersten Tests begeistert.

Lucas Mahias ist im Fahrerlager der WorldSBK kein Unbekannter. 2016 gewann er im STK1000 drei Rennen auf der Yamaha YZF-R1. Er fuhr aber nicht nur im Superstock-Cup, sondern wurde auch FIM Endurance Weltmeister auf dem gleichen Motorrad.

Damit konnte sich der Franzose bei Yamaha einen Fixstartplatz in der FIM Supersport-Weltmeisterschaft verdienen. Mahias hat diese Woche in Jerez die ersten Testkilometer mit der Yamaha YZF-R6 abgespult.

Am Ende seines ersten Tests sprach Mahias mit WorldSBK.com über die Saison 2016 und seine Ziele mit Yamaha in 2017.

STK1000, WorldSBK, Endurance – Wie fasst du deine Saison 2016 zusammen?
"Ich würde das ziemlich positiv zusammenfassen. Der Start ins Jahr lief ziemlich schlecht, denn ich musste in der Supersport fahren und das wurde erst in letzter Minute bestätigt. Bis März wusste ich nicht, was ich fahren würde können. Aber dann fuhr ich die 24 Stunden von Le Mans im Team Suzuki R2CL und wurde Vierter. Dann ist alles eskaliert. Ich wurde von GMT94 unter Vertrag genommen und kehrte zu Yamaha zurück. Am Ende des Jahres wurde ich FIM Endurance Weltmeister. Für ein Jahr, welches also eigentlich leer sein sollte, ist es ziemlich gut gelaufen und ich bin wieder bei Yamaha untergekommen, wo ich 2015 weggegangen war."

Wie wird dich letzte Saison auf die Zukunft vorbereiten?
"In all diesen Situationen bin ich auf viele Arten gewachsen. Je härter die Lektion ist, desto mehr lernst du davon. Wenn es ein Mal leicht ist, sieht alles simpel aus und es ist schwer, daraus zu lernen. Das ist auch bei meinem Fahren ähnlich – im STK1000 konnte ich zeigen, dass ich schnell bin und konnte Yamaha damit überzeugen, mich dieses Jahr für die Supersport WM unter Vertrag zu nehmen."

Deine offizielle Rückkehr zu Yamaha läuft unter den Farben des GRT Racing Teams. Motiviert?
"Das ist wirklich genial. Ich habe vor sieben oder acht Jahren angefangen, Motorräder zu fahren und bin dann in meinen ersten Rennen gestartet – ich hätte nie gedacht, dass ich da hin komme, wo ich heute bin. Das war mein Traum-Leben, mein Traum, wenn ich ins Bett gegangen bin – wie Kinder, die davon träumen, Astronaut zu werden. Jetzt ist das Realität geworden, im offiziellen Team von Yamaha – der Marke, die immer einen Platz in meinem Herzen hatte. Sie sind offiziell zurückgekehrt und setzen im Team auf mich."

Welche Ziele hast du auf der neuen YZF-R6?
"Ich will mein Bestes geben. Ich will mir selbst keinen Druck machen und darüber nachdenken, ob das die beste Chance in meinem Leben ist und dass ich unbedingt gut sein muss. Eine Saison ist lang und vieles kann passieren, aber ich habe keine Zweifel an meinen Fähigkeiten. Ich kann am Ende der Saison in den Top Fünf stehen, auch vieles gewonnen haben. Aber noch Mal: Man weiß nie, aus welchem Holz eine Saison im Motorrad-Rennsport geschnitzt ist."

Wie war der erste Test auf dem Circuito de Jerez?
"Alles ist gut gelaufen. Es war für alle eine große Entdeckungsreise, für das Team, für Yamaha und für uns. Selbst wenn einige Aspekte dem Vorgängermodell ähnlich sind, ist die YZF-R6 doch ein neues Motorrad mit ziemlich vielen Änderungen, besonders an den Gabeln und der Elektronik. Wir hatten sehr viel Arbeit und wir sind ohne Transponder gefahren, denn das Ziel war nicht die Bestzeit. Ich sollte nicht stürzen und keine Fehler machen. Es ist alles noch neu und wir haben vor Australien noch einige Arbeit. Es war manchmal kompliziert, nicht einfach nur das Gas aufzureißen, aber wir waren dort, um zu lernen. Wir haben keine offiziellen Zeiten, aber was ich sagen kann ist, dass die Zeiten am Ende mehr als sehr gut waren."

Welches Programm habt ihr noch bis Phillip Island?
"Wir waren nicht in Portimao. Es wurde vorgezogen, dass sich das Team auf Australien und Thailand vorbereitet und es waren noch nicht alle Teile da. Die Mechaniker haben wirklich hart gearbeitet, um das neue Motorrad zu entwickeln und es war alles noch nicht perfekt, denn wir hatten keine Ersatzteile. Portimao zu fahren hätte das Team 15 Tage aus der Werkstatt gerissen und das war nicht möglich. Die Rennen bleiben einfach das Wichtige. Wir sind in Jerez gefahren, die Motorräder laufen und wir waren bei den Zeiten nicht weit zurück, eher das Gegenteil war der Fall. Wir sind in Jerez geblieben, um ein Video für Yamaha zu drehen, und dann geht es noch nach Mailand, um das neue Motorrad vorzustellen."

Nachdem du einen Vergleich mit anderen Motorrädern auf der Strecke hast: Wo liegt das Potenzial der Yamaha?
"Ehrlich, die Yamaha, ohne einen Fahrer zu nennen, kann schon Rennen gewinnen und kann die WM gewinnen. Das war schon mit dem alten Modell der Fall, aber nach diesem Test in Jerez sind wir wirklich überzeugt. Wenn wir die WM nicht gewinnen, dann ist der Fahrer schuld [lacht]. Ich will mir keinen Druck machen, die Saison ist lang. Mein Ziel sind Punkte in jedem Rennen. Wir werden sehen, wie es in Katar zu Ende geht. Es ist sinnlos, vor der Saison große Punkte zu setzen, Australien ist immer etwas Besonderes. Wir werden leise Fortschritte machen und am Ende des Jahres ein unschlagbares Motorrad haben."